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Kai ist für uns ein Herzensdorf, da uns die Menschen dort mit so viel Begeisterung und Motivation empfangen haben. Sie haben wirklich dafür gekämpft Strom zu bekommen. Heute wollen wir euch in das kleine Dorf Kai mitnehmen, in dem unser achter Solartainer steht. 

Strom, Dorf

Ein außergewöhnlicher Empfang, der Eindruck hinterlassen hat

Als wir zum ersten Mal mit unserem Team das Dorf besuchten, wartete bereits eine riesige Kolonne von 50 jungen Motorradfahrern an der Straßenkreuzung. Alle winkend und mit breitem Grinsen im Gesicht. Sie sind gekommen, um uns zu begrüßen und ins Dorf zu begleiten. Durch das Hitzeflimmern wirken sie in der Ferne fast wie eine Fata Morgana. 

Kai liegt in der Sikassoregion, die im Süden Malis liegt und hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Zugang zu Strom. Anfangs ging Africa GreenTec eigentlich nur in Dörfer, in denen bereits ein Stromnetz vorhanden war. Man fragt sich vielleicht warum manche Dörfer bereits ein Stromnetz haben und dennoch keinen Zugang zu Strom.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde schon häufiger der Versuch gestartet, ländliche Regionen in Mali zu elektrifizieren. Diese Projekte waren meist auf Dieselgeneratoren als Stromerzeuger ausgerichtet oder sind bereits in der Entstehung des Projektes gescheitert. Hier wurde häufig sehr viel “verbrannte Erde” hinterlassen In Kai sprach die Analyse der Gegebenheiten dafür, das Dorf nicht als eines der ersten Projekte zu elektrifizieren, denn der vorliegende Businessplan hatte vorgesehen, dass nur Dörfer mit einem existierenden Stromnetz auch einen Solartainer bekommen konnten. 

Doch die Menschen in Kai waren so enthusiastisch und motiviert, dass sie sich komplett selbst organisiert haben, um ein Stromnetz zu bauen. Es wurden Gelder aus der Diaspora generiert und mit viel Eigeninitiative genügend Geld im Dorf aufgetrieben. Bäume wurden gefällt und als Strommasten aufgestellt. So wurde das gesamte Stromnetz recht schnell komplett selbst finanziert.

Strom, Dorf
Strom, Dorf

Kai ist generell sehr landwirtschaftlich geprägt. Es werden unter anderem Cashew, Mango, Erdnüsse und Tomaten angebaut, gerade hier wäre unser Cooltainer für die Zukunft sinnvoll. Denn in ganz Subsahara-Afrika verderben 40% der gesamten Obst- und Gemüseernte.

Durch fehlende Kühlketten kann ein Großteil der Ernte nicht lange gelagert werden und wertvolle Lebensmittel verderben so täglich in der Sonne.

Strom, Dorf

Was bedeutet Familie?

Da für die Arbeit auf dem Feld eher selten Strom benötigt wird, nutzen die meisten Einwohner den Strom privat. Kai besteht aus vielen kleine Höfen mit runden Hütten. In der Mitte fast jeden Hofes findet sich eine gemeinsame Kochstelle. Das ist recht typisch für Westafrika. Familie bedeutet in Westafrika meist nicht nur Vater, Mutter und Kind, sondern schließt auch Nachbarn und Freunde ein. Es gibt ein schönes Sprichwort, das die dortige Einstellung zu Familie gut zusammenfasst: “Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.” Ganz nach diesem Motto sitzen abends oft alle Bewohner eines Hofes um die Kochstelle, essen, trinken und amüsieren sich gemeinsam.
Strom, Dorf

Einmalige Eröffnungsfeier 

An dem Abend, an dem wir im Dorf ankamen, gab es eine große Eröffnungsfeier, die bis spät in die Nacht ging. Es wurde viel getanzt, gelacht und getrunken. Die Stimmung war unbeschreiblich. Nach der Feier lagen wir noch bis zum Morgengrauen wach in unseren Betten. In unseren Ohren dröhnte noch immer der vibrierenden und rhythmischen Klang, den die Tänzer beim Stampfen auf den sandigen Boden in die Nacht schickten. Es war magisch.
Strom, Dorf
Strom, Dorf

Die Wichtigkeit von Strom im Gesundheitssystem

Leider war Vincent, unser Projektmanager im Engineering, nicht dabei. Er lag mit Malaria im Bett. Ein paar Tage zuvor waren wir in der südlichen Region unterwegs. Wir starteten von Bamako in Richtung Süden, als Vincent sich plötzlich schlecht fühlte. Zuerst vermuteten alle nur eine Erkältung, zumal wir die ganze Zeit mit Klimaanlage gefahren waren, aber mit dem steigenden Fieber kam dann schnell der Verdacht “Malaria” auf. Der Malariatest war jedoch negativ, weshalb er einen Tag später mit Aida ins Krankenhaus in Sikou fuhr und auf Typhus getestet wurde. Das Krankenhaus war gut organisiert und mit Hilfe von Aida, die auf Deutsch und Bambara dolmetschen konnte, war die Kommunikation auch kein Problem. Vincent wurde die nächsten Tage erstmal mit Paracetamol vollgepumpt und langsam ging es wieder bergauf.

Wie wichtig Strom auch gerade in Krankenhäusern ist, rückte so uns auf unserer Reise verstärkt in den Vordergrund. Wie viele Geburten könnten durch Strom risikofreier stattfinden, wie viele Operationen könnten mit einer zuverlässigen Stromquelle gelingen? Wie viele Ärzte könnten bei einem Notfall auch nachts ihre Patienten behandeln? All diese Fragen treiben uns bei unserer Arbeit an. Wir wollen nachhaltigen Impact schaffen, SEI DABEI!

Um in Bezug auf unsere Arbeit auf dem aktuellsten Stand zu bleiben, informiert Euch gerne in unserem monatlichen Newsletter über aktuelle Themen rund um Africa GreenTec.

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