Marie Amoyi
Heute nehmen wir euch mit in das Dorf Bananso. Bananso liegt im Süden Malis, nicht weit von der Grenze zu Burkina Faso und der Elfenbeinküste.
Das Dorf verfügt über eine große Anzahl an Goldvorkommen. Die Menschen vor Ort betreiben bereits seit einiger Zeit eine größere sowie viele kleine Goldminen und konnten sich so eine gute wirtschaftliche Grundlage aufbauen. Dies sorgt für einen starken Zustrom an Arbeitern von außerhalb, wodurch sich Bananso zu einer geschäftigen Kleinstadt entwickelt hat.
Leben kehrt vor allem in der Trockenzeit in die Stadt ein. In dieser Zeit kommen von überall her Saisonarbeiter in die Stadt, um Teil des Goldrausches zu werden und in den Minen beim Mahlen, Sieben und Schürfen zu helfen. Um die Minen entstehen ganze Zeltstädte und das Unterhaltungsprogramm und Nachtleben florieren. In der Regenzeit ziehen die meisten Saisonkräfte wieder aus der Stadt weg und nach Hause zu ihren Familien, denn die Mücken machen das Arbeiten dann fast unmöglich.
In der Regenzeit wird der Fluss direkt am Dorf zur großen Herausforderung. Die Brücke, die das Dorf mit der Hauptstraße verbindet, verschwindet in dieser Zeit unter Wasser und entweder entscheidet man sich für einen 150 km langen Umweg oder wagt die Überquerung des Flusses. Für die Bewohner vor Ort gehört die Überquerung zum Alltag – Mopeds, Tiere und alle möglichen Waren werden auf kleine Barken aufgeladen über den Fluss transportiert. Die Überfahrt ist jedoch nicht ungefährlich und die Bewohner warnen Unerfahrene ausdrücklich davor, den Fluss ohnes weiteres zu überqueren.
Auch tagsüber ist stets viel Betrieb im Dorf. Das Angebot an Waren und das Panorama aus Flüssen und Bergen bieten gute Erholungsmöglichkeiten. Es gibt einen großen Fußballplatz, auf dem Jung und Alt miteinander bolzen können. Der Boden aus roter Erde bietet hervorragende Hartplatzbedingungen. Weiterhin wird direkt im Ort eine kleine Gesundheitsstation betrieben, die vor allem bei akuten Malariaerkrankungen schnelle Hilfe leisten kann.
Der Strom aus den Solartainern wird hauptsächlich zur Kühlung von Nahrungsmitteln und Getränken sowie den privaten Gebrauch genutzt. Durch die guten Einkommen aus dem Goldhandel können es sich viele Familien leisten, private Kühlschränke, Ventilatoren und Fernseher zu betreiben. Kleine Restaurants und Kioske nutzen den Strom, um kühle Getränke und frische Waren anbieten zu können.
So bestellte beispielsweise ein lokaler Getränkehändler sofort einen zweiten Zähler und erklärte uns, dass es sehr viel günstiger und effektiver ist, seine Getränke in elektrisch betriebenen Kühltruhen zu kühlen als dafür Eis einkaufen und transportieren zu müssen. So kann er nun viel Zeit sparen, mehr Umsatz machen und das zusätzlich generierte Geld für die Expansion seines Businesses nutzen.
Außerdem sehen wir ein großes Potenzial im Anbieten und der Nutzung von Internetdienstleistungen. Durch die hohe Nutzerzahl, vor allem im Geschäftsviertel, kommt es derzeit immer wieder zu einer Überlastung des Mobilfunknetzes. Für die Zukunft gibt es außerdem Überlegungen, einige der Maschinen, die zum Goldabbau genutzt werden, mit elektrischem Strom statt Diesel zu betreiben. Hier sind wir gemeinsam mit den Menschen vor Ort allerdings noch in der Evaluierungsphase, da die Geräte eine hohe Leistung benötigen.
Durch den Goldabbau und die Abhängigkeit von der großen, durch ein australisches Unternehmen betriebenen Goldmine spürt man die Auswirkungen von globalen Krisen in Bananso stärker als in anderen Dörfern, in denen wir aktiv sind. Durch die Corona-Pandemie zum Beispiel kamen Lieferketten ins Stocken und der Export teilweise zum Erliegen. Doch die Bewohner und Arbeiter sind zuversichtlich, dass sich die Lage wieder stabilisieren wird.
Bananso ist das erste Dorf, in dem wir, aufgrund der hohen Stromnachfrage, zwei Solartainer installierten. Hier zeigt sich ein weiterer Vorteil der Mobilität der Produkte. Wir können je nach Bedarf die Anzahl der Solartainer und somit die in den Dörfern bereitstehende Stromleistung anpassen. Übersteigt die Nachfrage die aktuelle Leistungsfähigkeit, lässt sich ein weiter Solartainer vor Ort aufbauen. Sinkt die Nachfrage oder ergibt sich die Möglichkeit, dass das Dorf ans öffentliche Netz angeschlossen wird, können die Solartainer an einen anderen Ort gebracht werden und dort den Menschen erneuerbare Energie für mehr Selbstbestimmung und Wachstum zur Verfügung stellen.
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