Marie Amoyi
Als wir von der ungewohnten Hitze etwas geschafft am Friseursalon von Djan Bagayogo ankommen, merken wir schnell: Djan ist eine beeindruckende Persönlichkeit. Seine Energie und seine Positivität nehmen einen komplett ein und schnell sind wir, von seinem Elan angesteckt, wieder hochmotiviert und fit.
Djan ist Friseur in Sirakoro. Im Laufe des Gesprächs entpuppt er sich zwar als Multitalent mit vielen Nebenbeschäftigungen, aber der Friseursalon war sein erstes und sein Herzensprojekt. Djan experimentierte schon als Jugendlicher mit verschiedenen Hairstyles und Flechtfrisuren. Mal brauchte ein guter Freund Cornrows für eine Party, mal wollte seine kleine Cousine Braids für den Schulanfang.
Er merkte schnell, dass die Nachfrage nach schicken Frisuren da war und beschloss, da es keinen einzigen Friseur in Sirakoro gab, einfach selbst einer zu werden. Das Potenzial hatte er erkannt. Dass er in dem was er tat wirklich gut war, sprach sich schnell im Dorf herum und er konnte sich kaum mehr vor Kunden retten. So entstand 2013 sein Friseursalon.
“Ich sehe es nicht ein, dass ich extra nach Bamako fahren muss, um gut auszusehen. Auch hier wollen sich die Leute für besondere Anlässe, wie Hochzeiten oder lokale Feste, herausputzen. Mit meinem Salon habe ich gerade junge Menschen dazu inspiriert, mehr an ihr Dorf zurückzugeben und in sich und ihr Potenzial zu vertrauen. Das macht mich stolz.”
Djan hat bis zu 15 Kunden am Tag und kommt kaum mehr hinterher. Deshalb hat er nun auch 5 Angestellte, die ihn bei der täglichen Arbeit unterstützen. “Was müssen Leute können, wenn sie sich bei dir bewerben?”, fragen wir.
“Meine Mitarbeiter müssen alles können. So wie ich. Neben dem Friseursalon repariere ich auch Schuhe und mache verschiedene Hausinstallationen. Weiterhin bin ich auch als Maler aktiv. Ich beschrifte Schilder und Häuser für die Leute. Der Bedarf an all diesen Sachen ist groß und wenn es sonst keiner macht, dann mache ich das eben. Ich will helfen, wo es geht. Das erwarte ich auch von meinen Mitarbeitern. Und die meisten bringen enorm viel Potenzial mit, sie sind rohe Diamanten, die ich formen kann.”
Tatsächlich ist Djan ein Multitalent und hat sogar eine Tattoowierer Ausbildung in Bamako absolviert, um die Haut der Dorfbewohner mit seinen Designs verzieren zu können. Er möchte die Leute im Dorf durch seine Aktivitäten davon abhalten, die Services in einem anderen Dorf oder der Hauptstadt zu beziehen. Er möchte neue Möglichkeiten in seinem Dorf schaffen und das Potenzial seiner Gemeinschaft dazu nutzen. Und es funktioniert. Viele springen auf den Zug auf und starten Businesses, die ihrem Dorf zugutekommen. Inzwischen gibt es sogar 4 Friseure in Sirakoro; Djan war der Erste.
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