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#ImpactStory Djan Bagayogo – das Multitalent kämpft mit aller Kraft für das Potenzial seines Dorfes

Marie
28. August 2020

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Djan ist eine beeindruckende Persönlichkeit. Seine Energie und seine Positivität nehmen uns komplett ein und schnell sind wir, angesteckt von seinem Elan, wieder hochmotiviert und fit.

Im Gespräch mit Djan Bagayogo

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Friseur mit vielen unterschiedlichen Facetten

Djan ist Friseur in Sirakoro, Mali. Im Laufe des Gesprächs entpuppt er sich als Multitalent mit vielen Nebenbeschäftigungen, aber der Friseursalon war sein erstes Business und sein Herzensprojekt. Djan experimentierte schon als Jugendlicher mit verschiedenen Stilen und Flechtfrisuren. Mal brauchte ein guter Freund Cornrows für eine Party, mal wollte seine kleine Cousine Braids für den Schulanfang. Er merkte schnell, dass die Nachfrage nach schicken Frisuren da war und beschloss, da es keinen einzigen Friseur in Sirakoro gab, einfach selbst einer zu werden. Dass er in dem, was er tat, wirklich gut war, sprach sich schnell im Dorf herum und er konnte sich kaum mehr vor Kunden retten. So entstand 2013 sein Friseursalon.
Ich sehe es nicht ein, dass ich extra nach Bamako fahren muss, um gut auszusehen. Auch hier wollen sich die Leute für besondere Anlässe, wie Hochzeiten oder lokale Feste, herausputzen. Mit meinem Salon habe ich gerade junge Menschen dazu inspiriert, mehr an ihr Dorf zurückzugeben und in sich und ihr Potenzial zu vertrauen. Das macht mich stolz.
Djan Bagayogo
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Djan repariert in seinem Laden auch Schuhe

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Djan vertraut in das Potenzial der nächsten Generation

Djan hat bis zu 15 Kunden am Tag und kommt kaum mehr hinterher. Deshalb hat er nun fünf Angestellte, die ihn bei der täglichen Arbeit unterstützen. Wir fragen ihn, was Leute können müssen, wenn sie sich bei ihm bewerben.
Meine Mitarbeiter müssen alles können. So wie ich. Neben dem Frisieren repariere ich Schuhe und mache verschiedene Hausinstallationen. Weiterhin bin ich auch als Maler aktiv. Ich beschrifte Schilder und Häuser für die Leute. Der Bedarf an all diesen Sachen ist groß und wenn es sonst keiner macht, dann mache ich das eben. Ich will helfen, wo es geht. Das erwarte ich auch von meinen Mitarbeitern. Und die meisten bringen enorm viel Potenzial mit, sie sind rohe Diamanten, die ich formen möchte.
Tatsäch­lich ist Djan ein All­rounder und hat sogar eine Tätowierer-Ausbildung in Bamako absol­viert, um die Haut der Dorf­bewohner mit seinen Designs verzieren zu können. Die Leute aus seiner Community sollen nicht in ein anderes Dorf oder die Haupt­stadt fahren müssen, um an diese Dienst­leistungen zu kommen. Er möchte neue Möglich­keiten in seinem Dorf schaffen und das Potenzial seiner Gemein­schaft dazu nutzen. Und es funktio­niert. Viele springen auf den Zug auf und starten Businesses, die ihrem Dorf zugute­kommen. Inzwischen gibt es sogar vier Friseure in Sirakoro. Djan war der Erste.
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Strom als Enabler für mehr Aktivitäten im Dorf

Für alle ist Strom die Voraus­setzung, etwas im Dorf zu bewegen. Djan nutzt beispiels­weise Batterien und kleine Solar­panels, um seine Geräte zu betreiben, aber sucht schon lange nach einer besseren und zuver­lässigen Lösung. Africa GreenTec bietet ihm mit dem Strom aus dem Solartainer genau diese Lösung.

Ehrlich gesagt denke ich nicht so sehr an mich. Klar, der Strom von Africa GreenTec vereinfacht auch meine Arbeit. Aber mir geht es in erster Linie darum, den jungen Menschen im Dorf eine Perspektive aufzu­zeigen. Ich will sie von der Land­flucht abhalten und verhindern, dass alle ihr Glück in Bamako versuchen. Wir können auch hier etwas Wert­volles aufbauen. Gemein­sam schaffen wir es, denn wir haben das Potenzial.

Tatsäch­lich hat Djan viele Pläne. Er möchte noch ein Internet­cafe mit Kopiershop in Sirakoro eröffnen. Außerdem wünscht er sich einen Gamestore für die Kinder und Jugend­lichen, in dem sie Spiele testen können. Alle haben Träume und Djan lässt daran glauben, dass man diese auch unab­hängig von seinem Geburts­ort reali­sieren kann.

Kurz bevor wir gehen, kommt Djans Frau vorbei. Sie hat einen kugel­runden Bauch und ist bestimmt schon im achten Monat. Sie ist sehr stolz auf das, was ihr Mann in den letzten Jahren für sein Dorf geleistet hat und wünscht sich, dass ihr gemein­sames Kind dieselbe Lebens­freude, Energie und Solidarität wie sein Papa bekommt.