Home #ImpactStory Ramata Sou

#ImpactStory Ramata Sou – Wirtschaft­liches Empower­ment durch lokalen Frauen­verein

Marie
13. Mai 2022

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In der heutigen #ImpactStory möchten wir euch Ramata Sou vorstellen. In Kooperation mit der Lokalorganisation Bogojef – ein Verein für Frauen im Business – betreibt Ramata einen Lebensmittelladen in N'diob.

Von Reis, Öl, Gemüse bis zu süßen Leckereien und Getränken kann man dort alles finden. Seit inzwischen fünf Jahren führt der Frauenverein, in dem Ramata Vorsitzende ist, nun schon den Shop. Die Frauen wechseln sich mit dem Management ab: Jede Frau bekommt für drei Monate das Management übertragen und hat die volle Verantwortung für die Leitung des Geschäfts. Dann wird getauscht.

Ein Teil der Einnahmen wird anderen Frauen des Vereins zur Verfügung gestellt, die dann die Möglichkeit haben, in ein eigenes Business zu investieren und so das Dorf zu bereichern. 50 Frauen sind aktuell in dem Verein eingeschrieben und der Zusammenhalt unter ihnen ist enorm:

Ich freue mich sehr, Vorsitzende des Vereins zu sein, weil ich so jeden Tag das Potenzial von gegen­seitigem Empowerment sehen und spüren kann. Gerade wir Frauen kennen dieselben Probleme und Heraus­forderungen und sollten uns deshalb noch mehr gegen­seitig unter­stützen. Ich bin sehr froh, dass wir den Verein gegründet haben, denn er macht es uns möglich, uns autonom wirtschaftlich zu empowern.
Ramata Sou
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Durch den Strom von Africa GreenTec wird sich einiges in N'diob ändern

Neue Chancen durch nachhaltigen Strom

Aktuell gibt es keinen Strom in dem Shop. Die Frauen schließen den Laden bereits nachmittags, denn sobald es dunkel wird, ist es in der Gegend nicht mehr so sicher. Ramata erhofft sich einige Veränderungen durch den Strom von Africa GreenTec:

Zuerst einmal hoffe ich, dass wir so auch abends und bis spät in die Nacht den Laden offen lassen können. Unser Shop befindet sich direkt im Zentrum des Dorfes, er hat also die besten Voraus­setzungen, der Mittel­punkt des Dorf­lebens zu werden. Die jungen Leute könnten hier abends zusammen­kommen, gemeinsam trinken, essen und sich amüsieren. Da wir aber keinen Strom haben, ist hier aktuell nichts los, sobald es dunkel wird. Das finde ich einfach schade. Durch den Strom von Africa GreenTec ändert sich das hoffentlich.

Weiterhin gibt es eine hohe Nachfrage nach Eis in dem Dorf. Gekühlte Softdrinks und kalte Spezialitäten, wie Sow (Süßspeise), sind gerade bei Festen und Zeremonien sehr beliebt. Leider gibt es aktuell niemanden, der die Nachfrage nach Kühlmöglichkeiten decken kann. Die Leute müssen kilometerweit fahren, um Eis zu bekommen. Ramata möchte dies ändern. Durch den Strom von Africa GreenTec hätte sie die Möglichkeit, einen Kühlschrank zu betreiben, in dem sie neben Eis beispielsweise auch Fisch und Fleisch kühlen und so ihr Sortiment diversifizieren könnte.

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Wirtschaftliche Aufwärtsspirale als Selbstläufer

Diese neuen Möglichkeiten würden wiederum mehr Einnahmen für den Shop generieren, was hieße, mehr Geld könnte den anderen Frauen in dem Verein zur Verfügung gestellt werden, die dann vermehrt in neue Businesszweige reinvestieren könnten. So entstünde eine wirtschaftliche Aufwärtsspirale in dem Dorf, von der die ganze Community profitieren würde. 

Als wir Ramata am Ende des Interviews nach dem Impact fragen, den sie durch ihren Shop in dem Dorf hat, antwortet sie:

Der Laden ist das Leben der Stadt. Wären wir nicht hier, müssten die Leute den anstrengenden Weg in ein anderes Dorf auf sich nehmen, nur um etwas für ihre Familien kochen zu können. Wir versorgen die Menschen hier mit alltäglichem Essen. Ich glaube, wir sind unabdingbar für das Dorf! Wie ich bereits gesagt habe, bin ich davon überzeugt, dass der Shop noch viel ungenutztes Potenzial hat. Wir können das Dorf durch den Strom von Africa GreenTec noch mehr beleben. Ich freue mich schon, das zu sehen!

Wir freuen uns, dass die Elektrifi­zierung des Dorfes N'diob im Zuge des Renewable-Energy-Solutions-Programms der Export­initiative Energie des Bundes­ministeriums für Wirtschaft und Energie sowie durch das Bundes­ministerium für wirtschaftliche Zusammen­arbeit und Entwicklung, durch Wilo und den AGT Foundation e.V.. gefördert wird. Mit der Unter­stützung unserer starken Partner können wir gemeinsam Großes bewegen.

Home #ImpactStory Nassou Oumar

#ImpactStory Nassou Oumar – Serial Entrepreneur mit lokaler Vision

Marie
02. Dezember 2021

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In der heutigen Impactstory möchten wir euch Nassou Oumar vorstellen. Er betreibt ein gut laufendes Restaurant in Djoliba (Mali), hat eine eigene Viehzucht sowie Hühnerfarm und betreibt zusätzlich einen kleinen Baumarktladen, in dem er essenzielle Dinge für Reparaturen und Konstruktionen verkauft. Er ist ein echter Serial Entrepreneur, der nie müde an neuen Ideen wird, um sein Dorf zu empowern.
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Nassou Oumar vor seinem Restaurant in Djoliba

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Der Kühlschrank ist ein wichtiges Asset in Nassous Restaurant

Mehr Produktivität und Möglichkeiten durch nachhaltigen Strom – Nassou macht’s vor

Wir treffen Nassou für unser Interview in seinem Restaurant. Schon von weitem riechen wir das frisch gebratene Hähnchenfleisch. Uns läuft direkt das Wasser im Mund zusammen, zumal wir noch nicht zu Mittag gegessen haben. Nassou ist in ganz Djoliba für seine leckeren Brathähnchen bekannt und als wir nach dem Interview die Chance haben, eines der berüchtigten Hähnchen zu probieren, verstehen wir warum.

Aktuell nutzt Nassou den Strom von Africa GreenTec nur für sein Restaurant, das er erst vier Monate vor unserem Interview eröffnet hat. Seit er Strom von Africa GreenTec bezieht, ist Nassou’s Restaurant voll von Gästen, besonders abends:

Es ist verrückt! Mein Laden hat sich zum beliebtesten Treffpunkt im Dorf entwickelt und das nach nur vier Monaten! Aber ich verstehe es, ich kann den Leuten etwas bieten. Um die Leute unterhalten zu können, habe ich einen Fernseher gekauft, in dem sich meine Gäste beispielsweise Fußballspiele anschauen können. Außerdem habe ich jeden Abend meine Musikanlage an und die Leute lieben es, abends mit guter Afrobeat-Musik zusammensitzen und gemeinsam zu essen und zu trinken. Und es ist nicht zu heiß in meinem Laden. Durch den Ventilator, den ich erst vor kurzem erstanden habe, bekommen meine Gäste wenigstens eine kleine Abkühlung von der Hitze draußen.

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Außerdem kann Nassou seinen Laden abends länger geöffnet lassen. Seinen Gästen ist es möglich, trotz Dunkelheit zu bleiben, da er nun auch abends Licht in seinem Restaurant hat. Durch die attraktiven Angebote seines Restaurants kann sich Nassou kaum vor Gästen retten. Dank Mundpropaganda hat sich zudem seine Brathähnchen-Spezialität schnell herumgesprochen und alle wollen sich selbst ein Bild von dem neuen Restaurant und seinem Besitzer machen.

Mit den gestiegenen Einnahmen durch sein Restaurant konnte Nassou es sich leisten, weitere Mitarbeiter einzustellen und beschäftigt aktuell sechs Personen in seinem Restaurant. Er hat zudem Arbeitsplätze in seinem Dorf geschaffen, weshalb ihm die Leute zusätzlich dankbar sind und ihn schätzen.

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Nachhaltige Landwirtschaft als zweites Standbein

Auch seine Viehzucht läuft gut. Aktuell hat er etwa 30 Kühe, 15 Schafe sowie 750 Hühner. Seit 2010 nimmt Nassou immer wieder an Schulungen über Viehzucht teil und nutzt die gewonnene Expertise, um seine Tiere bestmöglich aufzuziehen. Ein guter Umgang mit seinen Tieren ist ihm sehr wichtig. Einmal am Tag geht er seine Tiere auf dem Feld besuchen und stellt sicher, dass seine Mitarbeiter die Tiere auch anständig behandeln. Wenn er sieht, dass einer seiner Mitarbeiter mit den Tieren nicht gut umgeht, ist das ein sofortiger Kündigungsgrund für Nassou.

Zusätzlich betreibt er einen Inkubator, in dem er seine Hühner züchtet. Diesen betreibt er aktuell noch mit eigenen Solarpanels, da Africa GreenTec den Strom in Djoliba derzeit nicht 24 Stunden am Tag anbieten kann. Das ist aber essentiell für den Inkubator, denn wenn die Eier nicht rund um die Uhr mit Licht bestrahlt werden, brüten sie nicht.

Neben Hühnern und Eiern verkauft er auch gemahlenen Mais. Nassou hat eine Mühle, mit der er den groben Mais zu Mehl verarbeitet. Es gibt eine hohe Nachfrage nach Maismehl und er findet immer Kunden, die ihm das Mehl kiloweise abkaufen.

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Nassou züchtet auch Schafe

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Der Inkubator benötigt durchgehend Strom

Das ist es, worauf ich stolz bin! Ich bin aktiv und möchte durch meine Arbeit ein gutes Leben für mich und meine Familie gestalten! Weiterhin möchte ich Impact in meinem Dorf schaffen und etwas an meine Community zurückgeben. Ohne Strom sind meine Ideen nicht umsetzbar, deshalb ist Strom der Anfang von allem für mich. Ich möchte dem Dorf helfen, indem ich Unternehmen gründe und Arbeitsplätze schaffe. Im Entrepreneurship erlebe ich selbst Unabhängigkeit und Selbstbestimmung und das ist mir sehr wichtig – aktuell könnte es mir nicht besser gehen. Vor 10 Jahren war ich schon in Marokko und wollte nach Europa. Wenn mir heute jemand anbieten würde nach Paris zu ziehen, würde ich es ablehnen – ich habe ja alles hier!

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Perspektiven für die Zukunft

Für die Zukunft hat Nassou noch einige Pläne. Er möchte mehrere Gefriertruhen für sein Restaurant kaufen, um das Hähnchen­fleisch besser und länger lagern zu können. Außerdem plant er, seine Viehzucht zu vergrößern. Weiterhin möchte er einen Lieferwagen, um seine Produkte und Waren auch weiter weg verkaufen zu können. Er wünscht sich Strom, der rund um die Uhr läuft. Dieses Feedback haben wir tatsächlich schon öfter von unseren Kunden bekommen. Wir arbeiten daher bereits an innovativen Speicher­möglichkeiten und Konzepten, um dies in neuen und bestehenden ImpactSites zu ermöglichen.
Home #ImpactStory Koloba Keita

#ImpactStory Koloba Keita – Unternehmer mit Vision

Marie
13. Oktober 2021

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Wir treffen Koloba Keita in seinem Internetcafé in Djoliba, Mali. Als wir Kolobas Laden betreten, ist er noch ganz in ein Gespräch mit einem jungen Mann vertieft. Sie sitzen vor einem Computer, Koloba gestikuliert und scheint ihm etwas zu erklären. Der junge Mann wirkt etwas verloren. Als Koloba uns sieht, breitet sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus und er kommt zu uns.

“Salam Aleikum! Schön, dass ihr hier seid! Das ist mein Lehrling”, begrüßt er uns und deutet auf den jungen Mann, der immer noch mit einem etwas verzweifelt wirkenden Gesichtsausdruck auf den Computerbildschirm vor sich starrt. Seit 2018 betreibt Koloba nun sein Internetcafé an der Hauptstraße Djolibas. Er hat jahrelang für den Laden gespart, denn ein Geschäft in dieser Gegend ist sehr begehrt und deshalb teuer.

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Erfolgsrezept: Hardskills plus Softskills mit viel Lebenserfahrung

Kolobas Geschichte ist beeindruckend. Nach seiner Schulzeit begann er begeistert Architektur zu studieren und schloss sein Studium mit einem Bachelor ab. Doch er fand keine Arbeit. In vielen Ländern Westafrikas ist Jugendarbeitslosigkeit ein Problem. Zahlreiche junge und hoch motivierte Studentinnen und Studenten schließen jedes Jahr ihren Bachelor und Master ab und sehen sich dann mit der Realität konfrontiert, dass es einfach keine Arbeitsplätze für sie gibt. Genau so ging es auch Koloba, aber er ließ sich davon nicht lange runterziehen.

Ich bin ein Optimist. Natürlich war ich enttäuscht, nicht als Architekt arbeiten zu können, aber es gab andere Jobs, die die Leute brauchten. Es gab wenige Friseure in Djoliba, deshalb habe ich angefangen, Haare zu schneiden. Später habe ich gesehen, dass ein großer Bedarf an Internet und Technik besteht, deshalb habe ich mich im Bereich Elektrotechnik und IT weitergebildet. Durch mein Erspartes vom Haareschneiden habe ich mir dann diesen Laden hier kaufen können. Es gibt also einen roten Faden in meinem Leben. Im Nachhinein ergibt alles Sinn.

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Lokales Empowerment durch IT

Für Koloba stehen seine Familie und die Community Djolibas im Mittel­punkt. Er möchte sie empowern und ihnen die Dienst­leistungen anbieten, die sie noch nicht haben. Besonders die Bildung von jungen Menschen sieht er als wichtigen Punkt, um die Dorf­gemeinschaft zu empowern und den Kindern und Jugendlichen die Chance auf ein selbst­bestimmtes Leben bieten zu können.

Aktuell ist er auch mit der lokalen Schule in Kontakt, um den Kindern vor Ort Computer­kurse anbieten zu können:

Das Internet ist die Zukunft. Es macht es möglich, uns mit den unterschiedlichsten Menschen rund um den Globus zu verbinden. Es ist wichtig zu sehen, wie andere Leute leben und arbeiten. Deshalb müssen die Menschen hier lernen, wie man mit Computern umgeht, wie man das Internet benutzt. Ich bin davon überzeugt, dass das einen großen Impact in Djoliba haben kann.

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Kolobas Dienstleistungen im Internetcafé sind in Djoliba gefragt

Aktuell wird Koloba durch seinen Lehrling und seinen kleinen Bruder im Internetcafé unterstützt. Sein Bruder verkaufte früher Kleidung auf dem Markt, aber Koloba hat ihn überredet, in sein Geschäft einzusteigen und sich von ihm ausbilden zu lassen.

Die Nachfrage nach Kolobas Dienstleistungen in Djoliba ist hoch. Die Menschen kommen in das Internetcafé, um Dokumente und Fotos auszudrucken, zu kopieren oder zu scannen. Was Koloba zusätzlich anbietet, ist die Transferierung von Musik auf unterschiedliche Geräte. Das heißt, Menschen können mit ihrem Laptop zu ihm kommen und ihre Musik ganz einfach auf ihr Handy oder ihren iPod überspielen. Damit hat Koloba den Nerv der jungen Generation getroffen, die genau ihn für diesen Service regelmäßig aufsuchen.

Koloba sagt über seine Wirkung im Dorf:

Dafür lebe ich. Wenn ich meinen Beitrag zu einer zufriedenen Community leisten kann, bin ich glücklich. Ich habe selbst drei Kinder und ich will, dass sie dieselben Möglichkeiten wie beispielsweise Kinder in der Stadt haben. Es gibt noch viel zu tun in Djoliba, aber mein Internetcafe ist schon mal ein Anfang.
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Nachhaltiger Strom von Africa GreenTec und Mikrokredite als Chance auf mehr ökonomische Selbstbestimmung

Seit zwei Jahren bezieht Koloba nun Strom von Africa GreenTec und ist zufrieden. Früher gingen seine Computer teilweise durch die ständigen Stromausfälle kaputt und Kundinnen und Kunden konnten sich nie sicher sein, ob sie etwas ausdrucken können oder nicht. Heute ist Kolobas Stromversorgung zuverlässig.

Für die Zukunft wünscht sich Koloba mehr Kreditmöglichkeiten. Sein Drucker ist aktuell kaputt und er findet weder Ersatzteile noch einen neuen, gleichwertigen Drucker. Er müsste in die Hauptstadt fahren und sich dort erkundigen. Zumindest der finanzielle Aufwand könnte beispielsweise durch Mikrokredite abgefangen werden. Das System der Mikrokredite für Enterpreneure in ruralen Gegenden, das durch Muhammad Yunus populär gemacht wurde, wäre eine sinnvolle Lösung für Koloba und die Community.

Seit Africa GreenTec mein Café mit Strom versorgt, habe ich mir viele neue Computer gekauft. Vorher war der Strom sehr unzuverlässig und die häufigen Unterbrechungen haben die Computer kaputt gemacht – eine Katastrophe fürs Geschäft.

Home #ImpactStory Modibo Traore

#ImpactStory Modibo Traore – Unabhängig­keit, Selbst­ständig­keit und Freiheit

Marie
26. Juli 2021

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Modibo Traore wird in ganz Djoliba für seine Arbeit geschätzt

Heute machen wir uns auf den Weg, um Modibo Traore zu besuchen. Er ist 45, Schweißer und lebt in Djoliba, Mali. Als wir auf seinem Grundstück eintreffen, herrscht Hektik. Wir überqueren den Hof und bleiben vor seiner Werkstatt stehen. Heute gibt es viel Betrieb. Junge Männer schleppen Metallstücke. Es werden sich eilig Anweisungen zugerufen und die Schweißgeräte sorgen für einen hohen Lärmpegel.

Ein hochgewachsener Mann kommt auf uns zu. “Salam Aleikum”, begrüßt er uns! “Tut mir leid für den Lärm, aber heute ist viel los, wir können uns hier um die Ecke setzen und das Interview führen.” Wir folgen ihm. Unsere erste Frage ist, wie er sein Business aufgebaut hat.

Im Gespräch mit Modibo Traore

Oh, die Schweißerei ist ein Familienbetrieb. Meine Familie arbeitet hier seit Generationen. Mein Urgroßvater hat hier schon geschweißt. Damals gab es natürlich keinen Strom und er hat nur Werkzeuge für die Ernte repariert. Mein Vater hatte dann durch einen Dieselgenerator Strom und konnte auch andere Dinge reparieren. Und ich konnte durch euren Strom etwas komplett neues in Djoliba etablieren.

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Modibos Fertigkeiten und seine Zuverlässigkeit überzeugen in Djoliba

Seit Modibo 7 Jahre alt ist schaute er seinem Vater über die Schulter und lernte alles von ihm, mit 15 arbeitete er dann fest im Familien­betrieb. Er arbeitete auch mehrere Jahre in Libyen und hat dort neue Techniken gelernt, die er nach seiner Rückkehr nach Djoliba auch hier integrierte.

Jetzt hat Modibo viel Verantwortung. Er ist Haupt­versorger für seine Groß­familie. Durch die Einnahmen aus dem Betrieb konnte er vor ein paar Jahren sogar ein Haus für die Familie bauen und seine Geschwister schätzen seine Unterstützung. Familie bedeutet für Modibo alles.

Im ganzen Dorf wird Modibo für seine gute Arbeit, Ambitioniert­heit und Zuverlässig­keit geschätzt. Jeder tritt ihm mit Respekt entgegen. Das merken wir auch bei unserem Besuch.

Er ist Vorstand der Handwerker­vereinigung Djolibas und wird bei Schwierig­keiten um Rat gefragt.

Es ist schön, dass die Menschen hier meine Arbeit schätzen. Ich liebe meinen Beruf und weiß, dass ich gut bin in dem, was ich tue. Für mich ist die Schweißerei keine Arbeit, sondern meine Leidenschaft, mein Leben. Ich mache es in erster Linie, um den Menschen hier zu helfen, nicht um möglichst viel Geld zu verdienen.

Modibo Traore

Africa GreenTec als zuverlässiger Stromversorger

Modibo war einer der Ersten, die Solarstrom von Africa GreenTec beziehen wollten. Da sein Dieselgenerator häufig kaputt ging und Gas eine äußerst teure Alternative in Djoliba ist, hat er sich sehr darum bemüht, nachhaltigeren und preiswerteren Strom zu bekommen.

Durch den Solarstrom von Africa GreenTec konnte er den Verbrauch des Dieselgenerators und der Maschinen, die mit Diesel arbeiten, reduzieren. Manchmal nutzt er sie noch, da seine Maschinen eine hohe Leistung benötigen und die des Solarstroms in den Abendstunden manchmal nicht ausreicht.

Seitdem er zuverlässigen Strom hat, kommen auch mehr Kunden. Nicht nur aus Djoliba, sondern auch aus den Nachbarorten. Seine Einnahmen haben sich in den letzten Jahren vervierfacht.

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Der Strom von Africa GreenTec hat einiges erleichtert

Es ist unglaublich, was sich hier alles verändert hat. Wenn ich daran zurückdenke, wie mein Großvater noch gearbeitet hat und wie ich heute arbeite… das sind Welten.

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Herausforderungen für die Zukunft des nachhaltigen Familienbetriebs

Aber es gibt auch Heraus­forderungen für das Business. Modibo fehlen noch die finanziellen Mittel, um modernere Maschinen für seinen Betrieb kaufen zu können. Er möchte sich außerdem im Bereich Stromgewinnung weiterbilden.
Durch Africa GreenTec kann ich endlich ohne Unterbrechungen arbeiten. Mein Dieselgenerator war ständig kaputt, zu teuer und kleinere Arbeiten nicht wirtschaftlich. Nun habe ich viel mehr Aufträge als vorher und meine Kunden müssen nicht mehr bis nach Bamako fahren, um Spezialanfertigungen zu erhalten. So bleiben die Arbeit und das Geld im Dorf! Seit diesem Aufschwung habe ich einige Jugendliche eingestellt und habe inzwischen insgesamt über 20 Mitarbeiter. Mein Unternehmen bedeutet für mich Unabhängigkeit, Selbstständigkeit und Freiheit.
Home #ImpactStory Diessira Diallo

#ImpactStory Diessira Diallo – Produktive Stromnutzung als Key Factor für ein erfolg­reiches Business

Marie
12. Juli 2021

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Während wir uns auf den Weg zu Diessira Diallo machen, beginnt es leicht zu regnen. Es ist das Ende der Regenzeit in Djoliba, Mali, aber ab und zu fallen doch noch ein paar Tropfen. Diessira erwartet uns vor ihrem Kiosk, den sie 2018 an der Hauptstraße Djolibas eröffnet hat. 

Bevor Diessira ihren jetzigen Laden eröffnete, hatte sie einen kleineren Kiosk in Djoliba, nicht weit entfernt vom jetzigen. Da sich die Zahl ihrer Kundinnen und Kunden schnell erhöhte und sie merkte, dass die Nachfrage nach ihren Produkten stark zunahm, beschloss sie 2018, auf dem Grundstück ihrer Familie einen größeren Kiosk zu eröffnen – mit Erfolg. Ihr Laden läuft gut, die Kunden sind zufrieden und Diessira konnte ihr Einkommen deutlich erhöhen.

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Produktive Stromnutzung als Schlüssel zum Erfolg

Auch der Strom von Africa GreenTec spielt dabei eine wichtige Rolle. Zur Zeit nutzen viele Menschen in Djoliba kleine PV-Panels mit Batterien, um ihre Geräte zu betreiben – so auch Diessira. Doch die Leistung der Batterien ist oft gering und zudem sind sie auch nicht sehr langlebig. Diessira nutzte ihre Batterien ausschließlich, um abends eine Glühbirne zu betreiben, sodass sie länger in ihrem Laden arbeiten konnte. 

Seit Dezember 2018 bezieht Diessira nun den Solarstrom von Africa GreenTec. Dadurch hat sich einiges verändert. Da sie die Elektrizität jetzt auch produktiv nutzen und beispielsweise auch Kaltgetränke (Tamarinden- und Guavensaft sind die Topseller) anbieten kann, haben sich ihre Einkünfte mehr als verdoppelt.

In der Regen- und Erntezeit habe ich tagsüber kaum Kunden. Durch Strom und Licht kann ich mein Geschäft auch abends öffnen. Außerdem habe ich mir einen Kühlschrank gekauft. Nun schmeiße ich nicht nur weniger Lebensmittel weg, sondern ziehe auch neue Kunden an. Die kommen, um gekühlte Sachen zu kaufen und bleiben dann – mein Laden ist zu einem Treffpunkt für das Dorf geworden und mein Einkommen hat sich vervielfacht! So ernähre ich mehr als 60 Menschen in meiner Familie. In Zukunft will ich noch mehr Läden eröffnen und Menschen helfen, indem sie nicht mehr nach Bamako für ihre Einkäufe fahren müssen.

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Auch frisches Obst gibt es bei Diessira

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Es gibt eine große Auswahl an Alltagsprodukten

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Women empowerment – Let’s talk business y’all!

Vor kurzem haben Frauen aus Djoliba, unter anderem auch Diessira, einen Verein ins Leben gerufen, der Frauen dabei unterstützt, ein Business aufzubauen. Die Frauen tauschen sich über Start-up Ideen, Finanzierung und Business Strategien aus und unterstützen sich so gegenseitig.

Auch ihre Familie ist stark in Diessiras Laden involviert. Ihre Kinder helfen nach der Schule im Laden mit und lernen von ihr, wie man beispielsweise die Buchhaltung macht. Die Ambitioniertheit ihrer Mutter nehmen sie sich zum Vorbild. Diessira will nämlich noch mehr Läden in Djoliba eröffnen. Aktuell reichen ihre Ersparnisse noch nicht, um einen weiteren Laden zu eröffnen, doch das steht ganz oben auf ihrer Prioritätenlisten, gleich neben zwei weiteren Kühlschränken für ihren derzeitigen Laden. Gerade durch die günstige Lage an der Hauptstraße ist ihr Kiosk viel besucht.

Home #ImpactStory Mamadou Sangari

#ImpactStory Mamadou Sangari – Schneider aus Leidenschaft

Marie
06. Oktober 2020

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Sirakoro – 2014

Wie jeden Morgen steht Mamadou Sangar auf, zieht sich an und macht sich auf den Weg zu seinem Schneider­meister. Er ist Azubi bei einem Schneider in Sirakoro, Mali. Dort angekommen, setzt Mamadou heißes Wasser auf, schüttet es auf die getrock­neten Kräuter und serviert seinem Ausbilder den frisch aufge­brühten Tee. Er setzt sich neben ihn auf die Holz­bank und beobachtet ihn beim Nähen. Die Hände seines Ausbil­ders sind routi­niert und bewegen sich schnell. Mamadou muss sich konzen­trieren, um nichts zu verpassen.

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Fünf Jahre später ist Mamadou Sangari selbst gelernter Schneider und ist in die Fuß­stapfen seines Ausbil­ders getreten. Heute bereiten ihm seine Azubis den morgend­lichen Tee zu und saugen alles auf, was er ihnen beibringt. Sie erinnern Mamadou an ihn selbst und er freut sich, dass er ihnen seine Leiden­schaft beibringen kann.

Im Gespräch mit Mamadou Sangari

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Der Strom von Africa GreenTec als Alternative zu Dieselgeneratoren

Aktuell hat Mamadou fünf Nähmaschinen, die er alle noch mit Dieselgeneratoren betreibt. Sein Meister hatte damals keine andere Alternative. Aber er möchte es anders machen:

Der Dieselstrom hier ist teuer, der Generator ist zu laut und fällt oft aus. Deshalb suche ich nach einer anderen Alternative für mein Unternehmen. Ich bin bereits privat Kunde bei Africa GreenTec und möchte den Strom jetzt auch gewerblich nutzen. Ich sehe die Vorteile und bin mir bewusst, dass eine zuverlässige Stromquelle notwendig ist, um mehr Aufträge annehmen zu können.
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Für Mamadou ist es praktischer, in den Abendstunden zu arbeiten, da es dann kühler ist. Durch den am Abend verfügbaren Strom kann er ohne Probleme auch mal bis Mitternacht arbeiten, wenn ein dringender Auftrag reinkommt.

Während der Regenzeit kommen eher weniger Kunden zu Mamadou. Deshalb arbeitet er in dieser Zeit zusätzlich noch auf dem Feld, um seine Familie zu unterstützen. Er ist frisch verlobt und möchte seiner zukünftigen Frau etwas bieten können. Deshalb hat er ihr ein Haus mit seinem Verdienst aus dem Unternehmen gebaut.

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Selbstständigkeit als Erfüllung

Für Mamadou war schon immer klar, dass er selbstständig sein möchte. Er hat bei Familie und Freunden gesehen, wie schnell man als Angestellter gekündigt werden kann und erstmal kein Einkommen hat. Jetzt ist er sein eigener Chef und verdient Geld mit etwas, das ihm Spaß macht. Für die Zukunft wünscht sich Mamadou, dass er weiter expandieren und mehr Menschen für die Kunst des Schneiders begeistern kann.
Wenn man etwas richtig gut kann, ist das eine tolle Sache. Ich freue mich riesig, wenn ich jungen Leuten das Schneidern beibringen kann und sie es mit derselben Leidenschaft wie ich machen. Wir kleiden ganz Sirakoro ein. Wir sorgen dafür, dass die Menschen hier gut angezogen sind und durch ihre Kleidung selbstbewusst sind. Darauf bin ich stolz, deshalb mache ich weiter.
Home #ImpactStory Djan Bagayogo

#ImpactStory Djan Bagayogo – das Multitalent kämpft mit aller Kraft für das Potenzial seines Dorfes

Marie
28. August 2020

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Djan ist eine beeindruckende Persönlichkeit. Seine Energie und seine Positivität nehmen uns komplett ein und schnell sind wir, angesteckt von seinem Elan, wieder hochmotiviert und fit.

Im Gespräch mit Djan Bagayogo

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Friseur mit vielen unterschiedlichen Facetten

Djan ist Friseur in Sirakoro, Mali. Im Laufe des Gesprächs entpuppt er sich als Multitalent mit vielen Nebenbeschäftigungen, aber der Friseursalon war sein erstes Business und sein Herzensprojekt. Djan experimentierte schon als Jugendlicher mit verschiedenen Stilen und Flechtfrisuren. Mal brauchte ein guter Freund Cornrows für eine Party, mal wollte seine kleine Cousine Braids für den Schulanfang. Er merkte schnell, dass die Nachfrage nach schicken Frisuren da war und beschloss, da es keinen einzigen Friseur in Sirakoro gab, einfach selbst einer zu werden. Dass er in dem, was er tat, wirklich gut war, sprach sich schnell im Dorf herum und er konnte sich kaum mehr vor Kunden retten. So entstand 2013 sein Friseursalon.
Ich sehe es nicht ein, dass ich extra nach Bamako fahren muss, um gut auszusehen. Auch hier wollen sich die Leute für besondere Anlässe, wie Hochzeiten oder lokale Feste, herausputzen. Mit meinem Salon habe ich gerade junge Menschen dazu inspiriert, mehr an ihr Dorf zurückzugeben und in sich und ihr Potenzial zu vertrauen. Das macht mich stolz.
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Djan repariert in seinem Laden auch Schuhe

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Djan vertraut in das Potenzial der nächsten Generation

Djan hat bis zu 15 Kunden am Tag und kommt kaum mehr hinterher. Deshalb hat er nun fünf Angestellte, die ihn bei der täglichen Arbeit unterstützen. Wir fragen ihn, was Leute können müssen, wenn sie sich bei ihm bewerben.
Meine Mitarbeiter müssen alles können. So wie ich. Neben dem Frisieren repariere ich Schuhe und mache verschiedene Hausinstallationen. Weiterhin bin ich auch als Maler aktiv. Ich beschrifte Schilder und Häuser für die Leute. Der Bedarf an all diesen Sachen ist groß und wenn es sonst keiner macht, dann mache ich das eben. Ich will helfen, wo es geht. Das erwarte ich auch von meinen Mitarbeitern. Und die meisten bringen enorm viel Potenzial mit, sie sind rohe Diamanten, die ich formen möchte.
Tatsäch­lich ist Djan ein All­rounder und hat sogar eine Tätowierer-Ausbildung in Bamako absol­viert, um die Haut der Dorf­bewohner mit seinen Designs verzieren zu können. Die Leute aus seiner Community sollen nicht in ein anderes Dorf oder die Haupt­stadt fahren müssen, um an diese Dienst­leistungen zu kommen. Er möchte neue Möglich­keiten in seinem Dorf schaffen und das Potenzial seiner Gemein­schaft dazu nutzen. Und es funktio­niert. Viele springen auf den Zug auf und starten Businesses, die ihrem Dorf zugute­kommen. Inzwischen gibt es sogar vier Friseure in Sirakoro. Djan war der Erste.
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Strom als Enabler für mehr Aktivitäten im Dorf

Für alle ist Strom die Voraus­setzung, etwas im Dorf zu bewegen. Djan nutzt beispiels­weise Batterien und kleine Solar­panels, um seine Geräte zu betreiben, aber sucht schon lange nach einer besseren und zuver­lässigen Lösung. Africa GreenTec bietet ihm mit dem Strom aus dem Solartainer genau diese Lösung.

Ehrlich gesagt denke ich nicht so sehr an mich. Klar, der Strom von Africa GreenTec vereinfacht auch meine Arbeit. Aber mir geht es in erster Linie darum, den jungen Menschen im Dorf eine Perspektive aufzu­zeigen. Ich will sie von der Land­flucht abhalten und verhindern, dass alle ihr Glück in Bamako versuchen. Wir können auch hier etwas Wert­volles aufbauen. Gemein­sam schaffen wir es, denn wir haben das Potenzial.

Tatsäch­lich hat Djan viele Pläne. Er möchte noch ein Internet­cafe mit Kopiershop in Sirakoro eröffnen. Außerdem wünscht er sich einen Gamestore für die Kinder und Jugend­lichen, in dem sie Spiele testen können. Alle haben Träume und Djan lässt daran glauben, dass man diese auch unab­hängig von seinem Geburts­ort reali­sieren kann.

Kurz bevor wir gehen, kommt Djans Frau vorbei. Sie hat einen kugel­runden Bauch und ist bestimmt schon im achten Monat. Sie ist sehr stolz auf das, was ihr Mann in den letzten Jahren für sein Dorf geleistet hat und wünscht sich, dass ihr gemein­sames Kind dieselbe Lebens­freude, Energie und Solidarität wie sein Papa bekommt.

Home #ImpactStory Noumoukossa Bagayoko

#ImpactStory Noumoukossa Bagayoko – Perspektive durch Strom

Marie
05. August 2020

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Im Gespräch mit Noumoukossa Bagayoko

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Die Bagayokos sind seit Generationen Schmiede

Noumoukossa Bagayoko ist Schmied in Dalakana, Mali. Sein Sohn Soumaila (26) sitzt während des Inter­views neben ihm. Er ist, im Gegen­satz zu seinem Vater, zur Schule gegangen und unter­stützt seinen Vater bei geschäft­lichen Ange­legen­heiten. “Wie bist du auf die Idee gekommen Schmied zu werden?” lautet unsere erste Frage:
Oh, mein Vater war Schmied, der Vater meines Vaters war Schmied und so wurde ich es auch. Alles was ich weiß, hat mir mein Vater beige­bracht. Das wird von Genera­tion zu Genera­tion weiter­ge­geben. Hier ist es so: Es gibt verschie­dene Familien, die bestimmte Arbeiten wie Schweißer, Schmied, Töpfer, Sänger etc. seit Jahr­hunder­ten von Jahren machen: Das wird einem in die Wiege gelegt und man wird dafür respek­tiert.
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Der Strom von Africa GreenTec soll Noumoukossas Arbeit in Zukunft erleichtern

Jede Genera­tion hat eine andere Art zu arbei­ten und nutzt unter­schied­liche Geräte. Noumoukossa arbeitet seit fast 40 Jahren mit densel­ben Geräten. Für ihn ist es finan­ziell momen­tan nicht möglich, sich neuere Geräte zum Schmieden zu kaufen. Er hofft jedoch darauf, dies in der Zukunft ändern zu können.

Auch die Material­kosten steigen. Metall war früher recht billig. Sein Vater zahlte früher noch 20 Cent pro Kilo, während Noumoukossa heute 1,50 Euro für ein Kilo bezahlt. Mit den zusätz­lichen Trans­port­kosten für das Metall lohnt sich das Geschäft teil­weise nicht für ihn und er macht Verluste.

Ich freue mich sehr auf den Strom von Africa GreenTec. Dann kann ich mit weniger Anstrengung schmieden, kann mehr Aufträge bear­beiten und mehr verdie­nen. Ich werde den Strom auf jeden Fall nehmen; auch wenn ich noch nicht weiß, wann ich mir die elektri­schen Geräte leisten kann.

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Pläne für die Zukunft

Deshalb ist es Noumoukossa und seinem Sohn umso wichtiger, Strom zu bekommen. Sie möchten ihr Unter­nehmen, das seit Genera­tionen existiert, voran­bringen. Es weiter­ent­wickeln. Ihnen ist klar, dass es Konkurrenz gibt, die viel­leicht schon Strom hat. Ohne Strom können sie nicht mithalten. Ihre Vision ist es, in den nächsten 5 bis 10 Jahren zu expan­dieren. Sie wollen sich mehrere elektro­betrie­bene Geräte anschaf­fen und mehr produz­ieren. Africa GreenTec bietet ihnen nun die Chance dazu.

Ich möchte einfach nicht stehen­bleiben. Ich bin nicht blind. Ich sehe, was Freunde in Djoliba mit Strom machen können. Das will ich auch. Ich bin gut in dem, was ich tue. Hätte ich die Möglich­keit, Strom zu nutzen, könnte ich so viel mehr machen und meine Leute unter­stützen. Manchmal kann ich Aufträge nicht anneh­men, weil mir Strom fehlt. Das soll sich ändern.

Tatsäch­lich fahren einige der Dorf­be­wohner in Nachbar­orte, um sich dort bestimmte Sachen anfertigen zu lassen. Für die Zukunft wünschen sich die Bagayokos, dass sie die Nach­frage an Aufträgen im Dorf decken können und diesen Service dauer­haft gewähr­leisten können.

Außer­dem möchte er nicht, dass er und seine 5 Mitar­beiter (die je nach Bedarf arbeiten) krank werden. Aktuell betreibt er viele seiner Geräte mit Kohle. Noumoukossa ist bewusst, dass der entste­hende Rauch und Dunst gesund­heits­schäd­lich sind. Außer­dem beschweren sich die Nach­barn manchmal, dass der Rauch durch die Fenster der kleinen Werkstatt zu ihnen zieht.

Noumoukossa ist zufrie­den mit seinem Leben. Vor 20 Jahren kam er nach Dalakana und hat sich sein Leben selb­ständig aufge­baut. Er hat sich durchge­kämpft und sich lange einen eigenen Kunden­stamm aufge­baut. Er kann seine große Familie ernähren, auch wenn es manchmal schwie­rig ist.

Strom schafft Perspektiven

Wie viele andere Menschen, möchte auch er mehr Perspek­tiven für sein Leben. Er hat eine klare Vorstel­lung von dem, was er für seine Zukunft möchte: Strom, damit er sein Know-How und Potenzial best­möglich einsetzen kann und produk­tiver ist, doch die Voraus­setzung für seine Vision war bisher nicht vorhanden. Africa GreenTec möchte Menschen wie Noumoukossa dabei unter­stützen, ihre Visionen zu leben und sie so so zu mehr Selbst­bestim­mung und Wachs­tum befähigen. Seit Dezember 2018 versorgt einer unserer Solartainer das Dorf Dalakana nach­haltig mit Strom. Das Inter­view wurde kurz zuvor aufge­nommen.