Home #VillageStroy N'diob

#VillageStory N’diob – eine Community mit grüner Vision

Jasper
13. Mai 2022

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N'diob befindet sich in der Region Fatick. Die Community umfasst eine Fläche von 127 km² und verteilt sich auf 18 Ansied­lungen. Im Westen der Community durch­dringt ein frucht­bares Tal die Region. Das Potenzial dieser Natur wollen die Bewohner in N'diob bewahren. Die Community hat sich seit Jahren einer grünen Mission ver­schrie­ben und möchte sich zu einer autarken und von Importen unab­hängigen Bio-Agrar­gemeinde entwickeln. Dabei unter­stützt Africa GreenTec die Community als zuver­lässiger Partner mit erneuer­baren Energie­lösungen, um nach­haltige Wert­schöpfungs­ketten aufzu­bauen.

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Solarstrom für den Klimaschutz

Dass die Menschen in N'diob für das Thema Klima­schutz so sensi­bili­siert sind, ist auch ihrem Bürger­meister Oumar Ba zu verdan­ken. Er ist ein inter­national aner­kannter Umwelt­aktivist und leitet den Verband der grünen Gemeinden Senegals. Er ist zudem Präsident des natio­nalen Wieder­auf­forstungs­programms. Es war für das gesamte Team eine große Freude, mit Herr Ba als engem Projekt­partner in N'diob zu arbeiten und wir sind stolz auf das gemeinsam reali­sierte Ergebnis.

Der Solartainer® versorgt über das intelli­gente Mini-Grid des Solartainers die Haus­halte in N'diob mit erneuer­barer Energie. Für entlege­nere Häuser­gruppen wurde außerdem eine eigene Solar­anlage installiert.

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FilterUP für sauberes Trinkwasser

Neben Strom und Solar­pumpen stellt Africa GreenTec sauberes Trink­wasser für die Land­wirt­schaft, Privat­haus­halte und Schulen zur Verfü­gung, die seit langem mit versalzenem Wasser in der Region zu kämpfen haben. Unsere inno­vative Wasser­reini­gungs­anlage mit Umkehr­osmose-Techno­logie sorgt dafür, dass die Dorf­be­wohner an einer Zapf­anlage am Solartainer literweise sauberes Trink­wasser bekommen können.

Außerdem hat Africa GreenTec den ersten Cooltainer® “Made in Africa” in N'diob installiert. Die Produk­tion des Cooltainers wurde in der neuen Produk­tions­stätte in Dakar von lokalen Mitar­beitern unter der Leitung von Quirin Köppel erstmals durchge­führt. Mit dem Cooltainer können vor allem die Land­wirte in der Region ihre Ernte­erträge kühl lagern.

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Um die Sicher­heit im Dorf zu erhöhen, wurden zusätz­lich die Africa GreenTec StreetUPs® (Solar­straßen­leuchten) in der ganzen Community installiert.

In Kooperation mit der Koopera­tive und dem Bürger­meister aus N'diob versuchen wir stetig, unsere ImpactProducts weiter zu entwickeln und testen neue Geschäfts­modelle.

Das Potenzial der Solarpumpen für eine nachhaltige Landwirtschaft

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Viele der Menschen in N'diob sind Land­wirte. Das Leben von Familien und Dorf­gemein­schaf­ten hängt also von einer funktio­nieren­den Agrar­kultur ab. Aktuell sind die meisten Land­wirte in der Region von teuren Diesel­pumpen abhängig, um ihre Felder zu bewässern.

Durch die Solar­pumpen und den Cooltainer von Africa GreenTec werden sich die Kosten für die Land­wirte in der Region dras­tisch redu­zieren. Weiter­hin haben die Africa GreenTec Solar­pumpen eine hohe Leistung, was zudem die Bewirt­schaf­tung weiterer Felder möglich macht und als Folge mehr Ein­kommen für die Land­wirtinnen und Land­wirte generiert.

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Wir freuen uns, dass dieses Projekt im Zuge des Renewable-Energy-Solutions-Programms der Export­initiative Energie des Bundes­ministeriums für Wirt­schaft und Energie, durch das Bundes­ministerium für wirt­schaft­liche Zusammen­arbeit und Entwick­lung, durch Wilo, die Wilo Foundation, Siemens Energy und den AGT Foundation e.V. gefördert wird. Mit der Unter­stützung unserer starken Partner können wir gemein­sam Großes bewegen.

Home #VillageStory Tambaga

#VillageStory Tambaga – Verborgenes Juwel im Südwesten von Mali

Marie
28. Oktober 2021

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Ist man in Mali gerade auf dem Weg von Bamako nach Guinea über die Haupt­straße RN 24, erblickt man an einer Weg­kreuzung schon bald das Dorf Tambaga. Mit seinen von Bast­dächern bedeckten Rund­hütten und der weit­reichen­den Savannen­land­schaft, bietet es ein pitto­reskes Bild für seine Besucher. Eine Sehens­würdig­keit, die man nicht verpassen darf, findet man aber nur, wenn man im Ort auf die Schotter­piste RN 22 einbiegt.

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Neues Dorfleben durch den nachhaltigen Strom von Africa GreenTec

Tambaga ist geprägt von kleinen Lehm­hütten mit Bast­dächern und land­wirt­schaft­lichen Betrie­ben. Der Reise- und Handels­verkehr über die Haupt­straße bietet Geschäfts­leuten und Kiosk­besitzern gute Möglich­keiten, sich ein Einkommen zu verdie­nen. Mit dem Strom von Africa GreenTec können nun auch Getränke und andere Waren kosten­effizient gekühlt werden. Wie in den meisten Dörfern an Haupt­ver­kerkehrs­wegen, lockt man Gäste und Kunden mit Musik, Unter­haltung und Licht am Abend in die Geschäfte und kleinen Restaurants. Friseure können elektrische Haar­schneide­maschinen benutzen und Internet-Cafes laden zum Verweilen ein. Vor dem Solartainer® war das alles nicht möglich, er hat mehr Leben in das Dorf gebracht.

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Der Manantali Stausee

Die Sehens­würdig­keit, die unserem Team am meisten in Erinnerung blieb, ist der im Nord­westen gelegene Stau­see. Nimmt man die anstren­gende, aber auch spannende Fahrt auf der RN 22 auf sich, gelangt man in ca. drei Stunden an den großen See.

Obwohl die Strecke nur 100 km lang ist, zieht sich die Fahrt in die Länge aufgrund der Schotter­piste und immer wieder die Straße querenden kleinen Bäche. Man muss ständig wachsam und ein gedul­diger Fahrer sein. Aber die Strapazen lohnen sich. Der See liegt einge­bettet in ein kleines Gebirge mit wunder­schönen roten Fels­forma­tionen. Bäume aus Rotholz und weitere kleine Dörfer mit Rund­hütten und Feldern runden das malerische Bild ab.

Der größte Ort um den Stausee heißt Manantali, nach dem auch die Tal­sperre des Sees benannt ist. Viele der Einwohner von Manantali und der umlie­genden Dörfer beziehen den in der Tal­sperre erneuer­bar erzeugten Strom. Ein weiter reichendes Strom­netz zu errichten, ist aufgrund der großen Entfer­nungen und dünnen Besied­lung nicht sinn­voll. Daher sind unsere Solartainer auch in dieser Region eine sinn­volle Lösung zur Elektri­fi­zierung der einzelnen Gemeinden.
Home #VillageStory Fanidiama

#VillageStory Fanidiama – Dorf der Möglichkeiten

Marie
30. September 2021

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Eine reiche Ernte, reger Handel und kultu­reller Austausch mit den Nachbar­ländern Burkina Faso und der Elfen­bein­küste – Fanidiama bietet seinen Bewohnern die besten Voraus­setzun­gen, um ein gutes Leben führen zu können.

Fanidiama liegt im äußersten Süden Malis. Nur wenige Auto­minuten trennen das Dorf von den Grenzen der Elfen­bein­küste und Burkina Fasos. Die Klein­stadt Zégoua ist eben­falls nur 9 km entfernt. Das führt in dem christ­lich geprägten Fanidiama zu einem sehr aktiven Handel und Kultur­aus­tausch sowie vergleichs­weise gutem Ein­kommen und Wohl­stand.

Während unserer Auto­fahrt nach Fanidiama kommen wir aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Die Land­schaft ist unglaub­lich schön. Farmerinnen und Farmer bauen auf den Feldern rund um das Dorf Mais, Weizen, Baum­wolle und Erdnüsse an. Als wir mit unserem Africa GreenTec Auto vorbei­fahren, heben einige die Köpfe und schauen uns neugie­rig nach.

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Produktive Land­wirtschaft und ein wachsender Dienst­leistungs­sektor in Fanidiama

Fanidiama bietet also hervor­ragende Voraus­setzun­gen für eine produktive Land­wirt­schaft. Die Farmerinnen und Farmer können ihre Ernte zu guten Preisen und ohne lange Trans­port­wege in die Nachbar­stadt sowie in die Nachbar­länder expor­tieren.

Als wir im Zentrum Fanidiamas ankommen, herrscht dort reger Betrieb. Kinder spielen auf der Straße, Menschen sitzen vor den Kiosken und unter­halten sich angeregt. Die Stimmung ist gut in Fanidiama. Viele Dienst­leister und Hand­werker haben sich eine eigene Existenz in dem Dorf aufge­baut. Vor allem die vielen Schweißereien an der Haupt­straße fallen uns direkt auf. Dort fertigen und reparie­ren die Schweißer Bett­ge­stelle, Näh­ma­schinen und vieles mehr für die lokale Bevölke­rung und darüber hinaus.

Im Dorf­zent­rum hat sich so ein sehr aktives soziales Leben etabliert. Menschen aus dem Dorf, Besucher und Händler aus der Region und den Nachbar­staaten kaufen und verkau­fen Waren oder tauschen sich über Neuig­keiten aus der Region aus. Man schätzt sich hier und profi­tiert vonein­ander.

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Nach­haltige Energie­lösungen von Africa GreenTec für mehr Wachs­tum

Fanidiama eignet sich daher ideal als Stand­ort für eine ImpactSite® von Africa GreenTec. Hand­werker, Dienst­leister, Restaurant- und Cafe­besitzer im Ort können den Strom nutzen, um ihre Geschäfts­tätig­keiten auszu­bauen. Unsere Kühl­häuser und Solar­pumpen machen es den zahl­reichen Land­wirten möglich, ihre Ernte­erträge zu steigern und die Verluste zu mini­mieren.

Durch den Zugang zu Elektri­zität und nach­haltigen Geräten können die Menschen vor Ort auch ihr Privat­leben und ihre Wohn­ver­hält­nisse verbes­sern. Kühl­schränke, Ventila­toren, Bildungs- und Unter­haltungs­elektronik sowie Straßen­beleuch­tung und Strom für öffent­liche Einrich­tungen unter­stützen die lokale Entwick­lung und die Zufrieden­heit der ganzen Dorf­gemein­schaft.

Fanidiama ist auf dem besten Weg, eine florierende Klein­stadt zu werden. Mit unseren nach­haltigen Lösungen möchten wir dies unter­stützen.

Home #VillageStory Bananso

#VillageStory Bananso – Dorf des Goldes: durch effizientes Wirtschaften zur Kleinstadt

Marie
02. August 2021

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Ein Dorf im Goldrausch

Bananso liegt im Süden Malis, nicht weit von der Grenze zu Burkina Faso und der Elfen­bein­küste. Das Dorf verfügt über eine große Anzahl an Gold­vor­kommen. Die Menschen vor Ort betrei­ben bereits seit einiger Zeit eine größere sowie viele kleine Gold­minen und konnten sich so eine gute wirt­schaft­liche Grund­lage aufbauen. Dies sorgt für einen starken Zustrom an Arbeitern von außer­halb, wodurch sich Bananso in den letzten Jahr­zehnten zu einer geschäf­tigen Klein­stadt entwickelt hat.

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Leben kehrt vor allem in der Trocken­zeit in die Stadt ein. In dieser Zeit kommen von über­all her Saison­arbeiter in die Stadt, um Teil des Gold­rausches zu werden und in den Minen beim Mahlen, Sieben und Schürfen zu helfen. Um die Minen entste­hen ganze Zelt­städte und das Unter­haltungs­pro­gramm sowie das Nacht­leben florieren. In der Regen­zeit ziehen die meisten Saison­kräfte wieder aus der Stadt weg und nach Hause zu ihren Familien, denn die Mücken machen das Arbeiten dann fast unmög­lich.

In der Regen­zeit wird der Fluss direkt am Dorf zur großen Heraus­forderung. Die Brücke, die das Dorf mit der Haupt­straße verbindet, verschwin­det in dieser Zeit unter Wasser und entweder entschei­det man sich für einen 150 km langen Umweg oder wagt die Über­querung des Flusses. Für die Bewohner gehört die Über­querung zum Alltag – Mopeds, Tiere und alle mögli­chen Waren werden auf kleinen Barken aufge­laden und über den Fluss trans­por­tiert. Die Über­fahrt ist jedoch nicht unge­fährlich und die Bewohner warnen Uner­fahrene ausdrück­lich davor, den Fluss ohne weiteres zu über­queren.

Bananso besitzt eine ideale Infrastruktur

Auch tags­über ist stets viel Betrieb im Dorf. Das Angebot an Waren und das Pano­rama aus Flüssen und Bergen bieten gute Erholungs­möglich­keiten. Es gibt einen großen Fußball­platz, auf dem Jung und Alt mitein­ander bolzen können. Der Boden aus roter Erde bietet hervor­ra­gende Hart­platz­bedingungen. Weiter­hin wird direkt im Ort eine kleine Gesund­heits­station betrieben, die vor allem bei akuten Malaria­erkrankungen schnelle Hilfe leisten kann.

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Auch in Bananso hat der Solartainer einiges verändert

Mehr Kühlmöglichkeiten durch nachhaltigen Strom

Der Strom aus den Solartainern® wird haupt­säch­lich zur Kühlung von Nahrungs­mitteln und Getränken sowie zum privaten Gebrauch genutzt. Durch die guten Einkommen aus dem Gold­handel können sich viele Familien private Kühl­schränke, Ventila­toren und Fern­seher leisten. Kleine Restau­rants und Kioske nutzen den Strom, um kühle Getränke und frische Waren anbieten zu können.

So bestellte beispiels­weise ein lokaler Getränke­händler sofort einen weiteren größeren Strom­an­schluss und erklärte uns, dass es sehr viel günstiger und effek­tiver ist, seine Getränke in elektrisch betrie­benen Kühl­truhen zu kühlen als dafür Eis einkau­fen und trans­por­tieren zu müssen. So kann er nun viel Zeit sparen, mehr Umsatz machen und das zusätz­lich generierte Geld für die Expan­sion seines Businesses nutzen.

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Stromnetz mit Smart Metern

Neue Internetdienstleistungen für die Zukunft?

Außer­dem sehen wir ein großes Potenzial im Anbie­ten und der Nutzung von Inter­net­dienst­leistun­gen. Durch die hohe Nutzer­zahl, vor allem im Geschäfts­viertel, kommt es derzeit immer wieder zu einer Über­lastung des Mobil­funk­netzes. Für die Zukunft gibt es außer­dem Über­legungen, einige der Maschinen, die zum Gold­abbau genutzt werden, mit elektri­schem Strom statt Diesel zu betrei­ben. Hier sind wir gemein­sam mit den Menschen vor Ort in der Evaluierungs­phase, da die Geräte eine hohe Leistung benötigen.

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Aida Schreiber mit Frauen aus Bananso

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Versammlung in Bananso

Home #VillageStory Gouméra

#VillageStory Gouméra – Eine wunderbare Metamorphose: Von einem Dorf zu einer Kleinstadt

Marie
20. April 2021

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Die Länder Senegal und Mauretanien sind nicht weit von Gouméra, weshalb sich die Stadt zu einem Melting Pot verschiedener Kulturen entwickelt hat

Gouméra liegt nördlich der Regional­haupt­stadt Kayes. Durch die Lage im Osten Malis ist der Weg in den Senegal und nach Mauretanien nicht weit. Durch den regen Handel mit den Nach­bar­ländern und eine ausge­prägte Diaspora – also Menschen, deren Wurzeln in Afrika liegen, die aber aktuell in anderen Ländern, wie Frank­reich oder Deutsch­land, leben – verfügt Gouméra über gute finanzielle Voraus­setzungen im Vergleich zu anderen Dörfern, die wir in Mali besucht haben. Dadurch konnte sich aus dem einstigen Dorf eine Klein­stadt mit viel Potenzial entwickeln.

Die Community verfügt über eine eigene Dorf­kasse, mit der die Verwal­tung organi­siert wird. Die Sonnike, die in Gouméra leben, sind sehr geschäfts­tüchtig und vor allem die Händler profi­tieren vom Durch­gangs­verkehr.

Die Größe und Lage Gouméras waren perfekt geeignet, um ein regionales Lager­haus und Büro für Africa GreenTec einzu­richten, von dem aus wir heute fünf weitere Dörfer mit Material versorgen und Techniker entsenden können.

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Solar­energie schlägt Diesel­generatoren

Wie in vielen anderen Dörfern Malis, war die Elektri­fi­zierung von Gouméra schon vor der Jahr­tausend­wende geplant. Der ehemalige Betrei­ber hat gemein­sam mit der Regie­rung vor 10 Jahren ein ca. 9 Kilometer langes Strom­netz reali­siert. Jedoch wurde die Strom­versor­gung mit Diesel­genera­toren nie final umge­setzt. Bevor wir unseren Solartainer® im Norden der Stadt aufstellen konnten, gab es lange Verhand­lungen um den genauen Stand­ort. Die Bewohner kannten bisher nur laute, stinkende Diesel­genera­toren und befürch­teten, dass unser Solartainer ebenfalls viel Lärm erzeu­gen und die Toten auf dem nahe­gele­genen Fried­hof stören könnte.

Als alles geklärt war, wurden wir im Mai 2018 begeis­tert empfangen. Die Kinder hatten eigens für Africa GreenTec ein Lied eingeübt, was unserem Team eines der emotional­sten Erleb­nisse unserer bis dahin geleis­teten Arbeit bescherte. Das bereits vorhan­dene Strom­netz konnten wir restau­rieren und als Grund­lage für unser eigenes Smart Meter Netz nutzen.

Gemütliche Abendstunden und mehr Leben im Dorf durch Strom

Seitdem hat sich die Klein­stadt noch mehr gewandelt. Gouméra war bereits vor unserer Ankunft sehr lebendig, insbe­sondere im südlich gelegenen Kern prägen mehrere große Moscheen, eine Spar­kasse und robuste zwei- bis drei­stöckige Häuser das Bild. Durch die nun vorhan­dene Straßen­be­leuch­tung und den für Konsum genutzten Strom hat sich der positive Trubel auf den Straßen noch verstärkt und die Menschen genießen nun auch die Abend­stunden gemein­sam. An den zahl­reichen Neubau­ten der Stadt erkennt man außerdem, dass die Diaspora, motiviert durch die Elektri­fizierung der Klein­stadt, wieder mehr in Immobi­lien in der Heimat inves­tiert.

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Florierender Handel und frischer Fisch

Durch die guten finan­ziellen Voraus­setzun­gen buchen die meisten Menschen unsere größeren Strom­tarife, um private Fern­seher, Kühl­schränke und Radios bedienen zu können. Vom produk­tiven Strom profi­tieren vor allem die Gewerbe­treiben­den an der Durch­fahrts­straße und Händler, die z.B. einen Frisch-Fisch-Liefer­service nach Mauretanien aufbauten. Hier sehen wir in Zukunft sehr viel Potenzial für unseren Cooltainer®, der die Kühl­kette weiter opti­mieren kann.

Im Nord­westen Gouméras liegt außer­dem die Peulh-Siedlung, um die herum große Vieh­herden grasen. Die besten Rinder Malis stammen aus dieser Region. Dies ist der Grund, warum neben dem Solartainer auch eine Biogas-Pilot­anlage steht, die durch den Kuhdung betrie­ben wird.

Home #VillageStory Lambatra

#VillageStory Lambatara – Die Kraft der Diaspora

Marie
18. Januar 2021

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Der Wind peitscht uns den Sand mit einer Geschwin­dig­keit ins Gesicht, dass uns fast die Tränen kommen. Wir sind in Lambatara, einem Dorf, durch das die Haupt­straße Malis führt. Dement­sprechend gibt es viel Verkehr und die vorbei­fahren­den Autos wirbeln so viel Staub auf, dass Lambatara aus der Ferne eher wie eine Fata Morgana wirkt als ein reales Dorf.

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Autonome Netz­­finanzie­rung mit Hilfe der Diaspora

Lambatara ist eines der Dörfer, das die Wichtig­keit der afrikani­schen Diaspora deutlich vor Augen führt. Mit Diaspora ist im Allge­meinen eine ethni­sche oder konfes­sio­nelle Gruppe gemeint, deren Mitglie­der über weite Teile der Welt verstreut sind und somit in zahl­reichen fremden Kultur­räumen eine reli­giöse oder ethni­sche Minder­heit darstel­len. Die größte Diaspora aus Lambatara befindet sich in Frank­reich. Viele Afrikaner und Afrikanerinnen, die im Ausland leben, haben das intrinsi­sche Bedürfnis, etwas für ihre Community in ihrer Heimat zu tun und inves­tieren deshalb in die “Entwick­lung” ihrer Städte oder Dörfer. In Lambatara konnte so beispiels­weise das komplette Strom­netz aus Mitteln der Diaspora finan­ziert werden.

Der Wille und Enthusias­mus der Diaspora, aber auch der Menschen in Lambatara, waren von Anfang an enorm. Ein hoch ange­sehener Arzt im Dorf fungierte als Treu­händer. Er sammelte, mit Hilfe weiterer Bewohner, im Dorf die Anzah­lungen der Menschen ein, die Interesse an einer solaren Strom­ver­sorgung von Africa GreenTec haben. Das Geld wurde erst dann an AGT gezahlt, als wir den Strom ein­schal­te­ten.

Dadurch wurde einer­seits sicher­ge­stellt, dass Africa GreenTec wirk­lich Strom an die Bewohner liefert, anderer­seits konnten wir sicher sein, dass wir ausreichend Strom­kunden haben, damit sich das Projekt trägt. Wie wir bereits in anderen VillageStorys berichtet haben, ist das Thema “Strom­projekt” in Subsahara-Afrika ein vertrauens­mäßig eher heikles Thema. Denn vieler­orts wurden von anderen Unter­nehmen und Organi­sa­tionen bereits Versprechungen gemacht und dann nicht gehal­ten.

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Die Strommasten wurden komplett neu installiert

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Aida und Torsten Schreiber beim Vorge­spräch mit den Einwohnern Lambataras

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Viele der Strom­an­schlüsse werden aktuell für die Kühl­schrank­betreibung genutzt

Lambatara – Dorf der Kühlschränke

Eine Be­sonder­heit in Lambatara ist auch, dass viele Menschen im Dorf über Kühl­schränke verfügen. Das führt in bestimmten Zeiten auch zu relativ hohen Netz­belas­tungen. Aktuell kann unser Solartainer® diese noch bewäl­tigen, unser Technik­team hat jedoch bereits vorsorg­lich in Zusammen­arbeit mit unserem Smart Meter Dienst­leister neue Ideen entwickelt.

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Achtung: Es wird technisch!

Da unsere Strom­ver­sor­gung keine 24 Stunden durch­gängig Strom bereit­stellt, kann der Strom, wenn er wieder anläuft, die Peak­leis­tung über­steigen und damit das Netz kurz­zeitig stark belas­ten, da alle Haus­halte automa­tisch und das heißt in diesem Falle gleich­zeitig damit beginnen Strom ziehen.

Um zu verhin­dern, dass das passiert, müssen die Anlauf­ströme der Zähler verrin­gert und verteilt werden. Das Technik­team hat die Smart Meter so programmiert, dass sich die Anlauf­ströme versetzt zuschal­ten und die einzelnen Haus­halte um wenige Sekunden versetzt ihre Strom­ver­sorgung wieder akti­vieren.

Dank der moder­nen Techno­lo­gie und der intelli­genten Netz­steuerung ist dies gut umsetz­bar und ein wichtiges Learning, das uns gut für kommende Projekte vorbe­reitet hat.

Home #VillageStory Kaï

#VillageStory Kaï – ein Dorf mit magischer Atmosphäre

Marie
21. August 2020

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Kaï ist für uns ein Herzens­dorf, da uns die Menschen dort mit so viel Begeis­terung und Motiva­tion empfangen haben. Sie haben wirk­lich dafür gekämpft, Strom zu bekommen. 

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Ein außerge­wöhnlicher Empfang, der Eindruck hinter­lassen hat

Als wir zum ersten Mal mit unserem Team das Dorf besuch­ten, wartete bereits eine riesige Kolonne von 50 jungen Motor­rad­fahrern an der Straßen­kreuzung. Alle winkten mit breitem Grinsen im Gesicht. Sie sind gekommen, um uns zu begrüßen und ins Dorf zu beglei­ten. 

Kaï liegt in der Sikasso-Region im Süden Malis und hatte bis zu diesem Zeit­punkt noch keinen Zugang zu Strom. Anfangs ging Africa GreenTec eigent­lich nur in Dörfer, in denen bereits ein Strom­netz vorhan­den war.

Doch warum haben manche Dörfer bereits ein Strom­netz und dennoch keinen Zugang zu Strom? In den vergan­ge­nen Jahr­zehn­ten wurde schon häufiger der Versuch gestartet, länd­liche Regio­nen in Mali zu elektri­fizieren. Diese Projekte waren meist auf Diesel­genera­toren als Strom­er­zeuger ausge­richtet oder sind bereits in der Entstehung des Projektes geschei­tert. 

In Kaï sprach die Analyse der Gegebenheiten daher dafür, dass das Dorf nicht als eines der ersten Projekte elektrifiziert wird. Doch die Menschen in Kaï waren so enthusiastisch und motiviert, dass sie sich komplett selbst organisiert haben, um ein Stromnetz zu ermöglichen. Es wurden Gelder aus der Diaspora generiert und mit viel Eigeninitiative genügend Geld im Dorf aufgetrieben. Baumstämme wurden besorgt und als Strommasten aufgestellt. So errichtete das Dorf das gesamte Stromnetz einfach selbst, ohne dass Gelder aus dem Projektvolumen genommen werden mussten.

Kaï ist sehr landwirtschaftlich geprägt. Es werden unter anderem Cashews, Mangos, Erdnüsse und Tomaten angebaut, gerade hier ist unser Cooltainer für die Zukunft sinnvoll. Durch bessere Kühlketten kann die Ernte länger gelagert werden, wertvolle Lebensmittel verderben nicht täglich in der Sonne und die Landwirte können ihre Waren zu besseren Preisen anbieten, da der Verkaufsdruck sinkt.

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Was bedeutet Familie?

Kaï besteht aus vielen kleinen Höfen mit runden Hütten. In der Mitte fast jedes Hofes findet sich eine gemeinsame Kochstelle. Das ist recht typisch für Westafrika. Familie bedeutet in Westafrika meist nicht nur Vater, Mutter und Kind, sondern schließt auch Nachbarn und Freunde ein. Es gibt ein schönes Sprichwort, das die dortige Einstellung zu Familie gut zusammenfasst: “Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.” Ganz nach diesem Motto sitzen abends oft alle Bewohner eines Hofes um die Kochstelle, essen, trinken und amüsieren sich gemeinsam.

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Einmalige Willkommensfeier

An dem Abend, an dem wir im Dorf ankamen, gaben die Menschen ein großes Fest für uns, das bis spät in die Nacht ging. Es wurde viel getanzt und gelacht. Die Stimmung war unbeschreiblich. Nach der Feier lagen wir bis zum Morgengrauen wach in unseren Betten. In unseren Ohren dröhnte noch immer der vibrierende und rhythmische Klang, den die Tänzer beim Stampfen auf den sandigen Boden in die Nacht schickten.

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Die Wichtig­keit von Strom im Gesundheits­system

Unser damaliger Technischer Direktor konnte leider nicht dabei sein. Ein paar Tage zuvor waren wir in der südlichen Region unterwegs. Wir starteten von Bamako, als er sich plötzlich schlecht fühlte. Zuerst vermuteten alle nur eine Erkältung, aber mit dem steigenden Fieber kam schnell der Verdacht “Malaria” auf. Der Malariatest war jedoch negativ, weshalb er einen Tag später mit unserer Gründerin Aida Schreiber ins Krankenhaus in Sikou fuhr und auf Typhus getestet wurde. Das Krankenhaus war gut organisiert und mit Hilfe von Aida, die auf Deutsch und Bambara dolmetschen konnte, war die Kommunikation auch kein Problem. Unser Kollege wurde die nächsten Tage mit Paracetamol versorgt und es ging ihm langsam immer besser.

Wie wichtig Strom auch gerade in Krankenhäusern ist, rückte uns so auf unserer Reise verstärkt in den Vordergrund. Wie viele Geburten könnten durch Strom risikofreier stattfinden, wie viele Operationen könnten mit einer zuverlässigen Stromquelle gelingen? Wie viele Ärzte könnten bei einem Notfall auch nachts ihre Patienten besser behandeln? All diese Fragen treiben uns bei unserer Arbeit an.

Home #VillageStory Amaloul

#VillageStory Amaloul – unsere erste ImpactSite im Niger

Jörg
14. August 2020

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Die Geschichte des ersten Pilotprojektes in Niger beginnt im März 2017 mit der Einladung des Staatsministers Ouhoumodou. Gemeinsam mit unseren Co-Gründern Andreas Rohardt und Biba Nainou Dogo besuchen wir Ouhoumodous Geburtsort Amaloul Nomade in der Tahoua-Region im Zentrum Nigers. Die Reise führt uns durch die Sahara, entlang der Grenze zu Mali. Im Dorf angekommen, wurden wir von begeisterten Menschen umringt, die sehnsüchtig auf Strom warteten.

Pilotprojekt (“1000 villages”) mit der Regierung Nigers

Amaloul war zu diesem Zeitpunkt ein wichtiges Pilotprojekt für die Regierung von Niger. Africa GreenTec sollte ein strategischer Partner für die Elektrifizierung des zu diesem Zeitpunkt am wenigsten entwickelten Landes der Erde werden. Allerdings existierten keine Pläne und Ideen, wie man die Elektrifizierung des ländlichen Raumes vorantreiben könnte. Africa GreenTec plante, ein ganzheitliches Projekt mit den Erfahrungen aus Mali umzusetzen. Amaloul war ideal für das Pilotprojekt, da es recht weit weg von der Hauptstadt Niamey und dem staatlichen Stromnetz liegt sowie eine passende Einwohnerzahl (6.000 - 7.000 Menschen) hat.

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Kooperation mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF)

Zurück in Deutschland meldete sich parallel das ZDF. Die politische Lage in Deutschland war zu dieser Zeit sehr angespannt, denn wir steckten mitten in der sogenannten “Flüchtlingskrise”. Tagtäglich sah man Bilder von Menschen im Fernsehen, die sich in der Hoffnung auf ein besseres Leben auf den Weg nach Europa machten und dabei oft ihr Leben im Mittelmeer verloren. Es wurde nach Lösungen gesucht. Wir hatten als Team kurz zuvor den Umweltpreis gewonnen. In der Jury saß ein Redakteur des ZDF, der wusste, dass wir gerade im Niger aktiv waren. Da die Region, in der wir unser Pilotprojekt planten, der Dreh- und Angelpunkt der Fluchtrouten in Subsahara-Afrika ist und das ZDF bereits eine Dokumentation über die Schlepperrouten in dieser Region geplant hatte, war er sehr an einer zweiten Dokumentation über unsere Arbeit interessiert.

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Die Reise mit dem ZDF war bereits für September geplant. Innerhalb von 5 Monaten mussten also die komplette Projektplanung, Produktion und Logistik umgesetzt werden. Eine große Herausforderung für das gesamte Team, da bis zu diesem Zeitpunkt nur ein erster Prototyp in Mali aufgebaut worden war. Im Juli wurde in Hainburg der Abbau und der Abtransport des Solartainers gefilmt und im September begann der Dreh in Amaloul. Aus den Aufnahmen entstand so die ZDF-Doku: die Solarstrom-Macher. Am Ende des Projektes konnten wir stolz zurückblicken, denn das für unmöglich geglaubte war geschafft. Ganz nach dem Motto: WE DO. wurde die erste Community im Niger mit Solarstorm elektrifiziert.

Und wie sieht es heute aus?

Einige Jahre später steht die Anlage immer noch. Wir und die Community sind sehr zufrieden mit den Fortschritten. Neben vielen Erfolgen, traten wie so oft auch immer wieder unvorhersehbare Herausforderungen auf. Amaloul liegt in einer Region, in der die Menschen häufiger mit Extremwetterereignissen zu kämpfen haben. 

Aus diesem Grund hatten wir zeitweise technische Probleme mit der Funkverbindung im Smart Meter System der ImpactSite, denn starke Winde beschädigten eine unserer Antennen. Die Antenne konnte erfolgreich repariert und unsere Technik in ihrer Robustheit weiterentwickelt werden. Die Signale der Smart Meter wurden wieder problemlos übertragen und das Stromnetz konnte ungestört genutzt werden. Das Team hat eine Art Radioturm gebaut, um künftig die Sendeleistung erhöhen zu können.

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Weiterhin wurde im Zuge der Weiterentwicklung unserer Systeme die Klimaanlage im Solartainer angepasst, denn am Rande der Sahara herrschen extreme Temperaturen und auch hier kann unser weiterentwickeltes Kühlsystem seine Wirkung zeigen. Zudem forderten hungrige Ziegen die Improvisationsfähigkeit der Africa GreenTec Mitarbeiter heraus. Eine Mauer musste her, damit die Ziegen nicht mehr an den Kabeln knabbern konnten. Aufgrund der Regenzeit, deren sintflutartigen Regenfälle enorme Kräfte aufbringen können, wurden zusätzlich Wassergraben gezogen, um das Wasser abfließen zu lassen.

Dieser Herausforderungen waren sehr wichtig, um für die folgenden Projekte zu lernen und um uns und unser Team stetig weiterzuentwickeln.

Home #VillageStory Sirakoro

#VillageStory Sirakoro – ein ganz besonderes Dorf

Marie
07. August 2020

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Sirakoro hat einen ganz beson­deren Charme. Es ist im Vergleich zu anderen malischen Dörfern eher “traditio­nell” und nicht im Carré­muster aufge­baut. Es wirkt mit seinen verwinkelten Straßen, als ob es ganz natür­lich und wie von selbst entstan­den wäre. Das Dorf wird durch einen kleinen Fluss geteilt, an dem sich ein Teich gebil­det hat. Auf der Ober­fläche des Teiches schwimmen viele weiße See­rosen. In Kombi­nation mit den Frauen, die in bunten Gewän­dern ihre Kleider waschen und der satt­grünen Umge­bung, ergibt sich ein unglaub­lich farben­frohes und para­diesi­sches Bild.

Implementierung des Tools “Kobo”

Africa GreenTec ist mit einem großen Team von knapp 30 Mitar­beitern nach Sirakoro unter­wegs, um das neue Tool “Kobo” zum zweiten Mal einzu­setzen. “Kobo” ist eine Soft­ware, die Daten­auf­nahmen digi­tali­siert und verein­facht. In der Evalu­ierungs­phase eines Dorf­pro­jektes, während der Planung und dem Bau eines Strom­netzes sowie zur Sicher­stel­lung einer guten Kunden­be­treu­ung ist eine saubere Daten­auf­nahme sehr wichtig. In Sirakoro soll der neue Digi­tali­sierungs­prozess deshalb zum ersten Mal direkt von Projekt­beginn an einge­setzt werden.

Sechs Wochen zuvor hatten wir das Tool schon in Djoliba einge­setzt. Dabei haben wir viel neues Wissen über die Verwen­dung des Systems gesam­melt. Mit diesem Wissen möchte unser Team die Software konti­nu­ier­lich weiter­ent­wickeln, was bei ständig unter­brochener Inter­net­ver­bin­dung nicht immer einfach ist.

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Digi­tali­sierung verein­facht Daten­auf­nahme

“Kobo” macht es unserem Team möglich, auch von Bamako aus digi­tal auf die Daten zuzu­greifen. Dank dieser Funktion können wir alle Abläufe besser struk­tu­rieren und kontrollieren, was vor allem unser Kommu­nika­tions­team schnell über­zeugt hat. Auch unser Technik­team ist begeis­tert und statt mit Stift und Papier alle Infor­matio­nen hand­schrift­lich aufzu­nehmen, gehen alle gemein­sam mit dem Tablet durch das Dorf und alle wichti­gen Daten können direkt im System einge­speichert werden.

Der Plan war es, mit Hilfe des neuen Tools die Prozesse zu verein­fachen und dadurch auch schneller zu arbei­ten. In der Theorie ist das recht einfach, aber die Praxis erwies sich aufgrund der lokalen Gegeben­heiten als schwieri­ger als gedacht. Unsere Techniker haben teil­weise GPS-Daten von potenziel­len Kunden außer­halb unseres Netzes aufge­nommen, da es ihnen so auf den Listen ange­zeigt wurde. Die Anschlüsse und die GPS-Daten passten nicht zusammen. Außer­dem standen einige Dorf­be­wohner, die einen Anschluss haben wollten, nicht auf der Liste der voraus­sicht­li­chen Kunden, während andere einfach darauf gesetzt wurden. Letzten Endes konnten aber alle Start­schwierig­keiten geklärt werden und 200 Haus­halte bekamen erfolg­reich einen Strom­an­schluss.

Auch das Unter­zeich­nen von Verträ­gen gestal­tet sich in Mali nicht immer einfach, da die Analpha­beten­rate hoch ist und die Dorf­be­woh­ner natür­lich nicht einfach etwas unter­schrei­ben möchten, das sie nicht genau verstehen – so auch in Sirakoro. Zwar können einige Leute lesen und schrei­ben, jedoch auf Bambara. Franzö­sisch wird nicht immer in geschrie­bener Form verstan­den. In diesen Situa­tio­nen merken wir, wie wichtig es ist, dass unser Team die lokalen Sprachen spricht und sich mit Werten und Bräuchen der Region auskennt.

Zudem herrscht oft allge­meines Miss­trauen, wenn wir ein Dorf zum ersten Mal besuchen. Den Menschen vor Ort wurde in der Vergan­gen­heit schon öfter von anderen Organi­satio­nen versprochen, dass Strom gelie­fert wird. Es wurde teil­weise sogar schon Geld einge­sammelt, ohne dass letzten Endes das Versprechen gehal­ten wurde.

Freundlicher Empfang

In Sirakoro überwog aber die Freude über unseren Besuch und wir wurden sehr herz­lich empfan­gen. Die Dorf­ge­mein­schaft schien davon moti­viert zu sein, dass wir von weit weg und mit einem großen Team in ihr Dorf kamen. Sie bemerk­ten außer­dem schnell, dass wir wirk­lich etwas bewir­ken wollen. Ohne Solartainer® vor Ort gestal­tete sich die Vermittlungs­arbeit für unser Kommuni­kations­team beim ersten Besuch natür­lich heraus­for­dernd, da sie nicht prak­tisch zeigen konnten, was die Dorf­be­wohner erwar­tet.

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Einheimische Spezialitäten

Das Essen im Dorf ist ebenfalls sehr abwechslungsreich und das für das Dorf typische Brot ist sehr beliebt. Es handelt sich dabei um ein langes, schmales Baguette, das traditionell in Holzöfen gebacken wird. Unser Insider-Tipp: Sehr gut mit Fleisch und Soße – noch besser mit den Bohnen direkt aus dem Dorf.